
Biobank-Netzwerk der Ruhr-Universität Bochum
Das interdisziplinäre Biobank-Netzwerk der Ruhr-Universität Bochum (BioNet.RUB) koordiniert die qualitätsgesicherte und datenschutzkonforme Sammlung von Biomaterialien der Universitätsmedizin Bochum.
Diese Materialien werden für bewilligte Forschungsprojekte bereitgestellt. Ziel des Netzwerks ist es, die Prädiktion, Prävention, Diagnose und Therapie von Krankheiten in der Humanmedizin zu verbessern. Zudem tragen die gesammelten Proben und Daten dazu bei, grundlegende Mechanismen zum besseren Verständnis von Krankheiten zu erforschen.
Das BioNet.RUB gehört zur Betriebseinheit Medical Research Services (MRS.RUB) der Medizinischen Fakultät und stellt eine zentrale IT-Struktur bereit, während die Biomaterialien dezentral in den kooperierenden Kliniken und Instituten der Universitätsmedizin Bochum gelagert werden. Bestehende und neue Biomaterialsammlungen werden durch standardisierte Prozesse, eine einheitliche Einverständniserklärung und gemeinsame Kerndatensätze in das Netzwerk integriert.

Informationen für Forscher
Aufbau einer eigenen Biomaterialsammlung
Das BioNet.RUB unterstützt Forschende beim Aufbau einer eigenen Biomaterialsammlung. Als Kooperationspartner erhalten Sie Zugang zur Biobank-Software CentraXX, die auf den Servern der RUB gehostet wird. Über CentraXX können Sie Ihre Proben und die zugehörigen Daten datenschutzkonform in pseudonymisierter Form verwalten. Standardisierte Arbeitsanweisungen (SOPs) sorgen für eine einheitliche Probenlagerung in allen Einrichtungen des UK RUB.
Fehlt Ihnen ein Ethikvotum für Ihre Sammlung? Das BioNet.RUB bietet Unterstützung bei:
- Anbindung an das bestehende BioNet.RUB-Ethikvotum
- Bereitstellung von Mustervorlagen für Patient*inneninformationen und Einwilligungserklärungen
- Vorlagen für Satzungen und Nutzungsordnungen
- Musterverträge und SOPs
Das BioNet.RUB ist keine klassische Biobank und besitzt keine Lagerkapazitäten. Es ist ein Netzwerk, das die dezentrale Lagerung von Biomaterialien koordiniert und eine zentrale Bioprobendatenbank betreibt.
Proben- und Datenanfrage
Forschende, die Bioproben und Daten für ihre Projekte benötigen, können sich formlos an das BioNet.RUB wenden. Nach einer Machbarkeitsprüfung wird festgestellt, ob ausreichende Proben und Daten für das Vorhaben vorhanden sind. Anschließend kann ein Antrag auf Freigabe gestellt werden, der von einem Freigabekomitee geprüft wird. Ein positives Ethikvotum ist hierbei zwingend erforderlich.
Nach der Freigabe der Proben und Daten erfolgt der Abschluss eines Material Transfer Agreements sowie einer Nutzungsvereinbarung. Der Versand der Proben erfolgt über die Kliniken des UK RUB, und die Daten werden vom BioNet.RUB in pseudonymisierter Form bereitgestellt.

Informationen für Spender*innen
Was ist eine Biobank?
Eine Biobank ist eine Sammlung von biologischen Proben (z. B. Gewebe, Blut, DNA) und den dazugehörigen Daten. Diese werden für medizinische Forschungsprojekte genutzt, um neue Therapieansätze und Medikamente zu entwickeln. Biobanken tragen dazu bei, Krankheiten besser zu verstehen und zu bekämpfen.
Wie werden die Biobank Proben verwendet?
Für medizinische Forschungsfragen greifen Ärzt*innen und Wissenschaftler*innen auf Bioproben und die dazugehörigen Daten zurück. Das BioNet.RUB pseudonymisiert diese Informationen, sodass eine Identifizierung der Spender*innen praktisch unmöglich ist. Diese Forschung trägt dazu bei, personalisierte Behandlungen und neue Präventivmaßnahmen zu entwickeln.
Das BioNet.RUB gewährleistet:
- Hohe Probenqualität durch standardisierte Verarbeitung (SOPs)
- Ressourceneinsparung durch gemeinsame Infrastruktur und optimierte Prozesse
- Datenschutzkonforme Verarbeitung und Speicherung aller Daten
Was bringt Ihre Teilnahme?
Mit Ihrer freiwilligen Spende von Gewebe, Blut oder anderen Proben helfen Sie der Forschung:
- Ursachen von Krankheiten zu erforschen
- Vorbeugemaßnahmen zu entwickeln, um Krankheiten zu verhindern
- Krankheiten früher zu erkennen und besser zu behandeln
- Neue und verbesserte Therapiemöglichkeiten zu schaffen
Ihre Spende ist von entscheidender Bedeutung für den wissenschaftlichen Fortschritt und die Ausbildung zukünftiger Ärzt*innen. Sie trägt dazu bei, neue Diagnose- und Behandlungsmethoden zu entwickeln, die Millionen von Menschen weltweit zugutekommen können.
Wie schützen wir Ihre Sicherheit als Spender?
Der Schutz Ihrer persönlichen Daten und der sorgfältige Umgang mit Ihren Proben sind für das BioNet.RUB von höchster Priorität.
Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz Ihrer Identität:
- Alle Proben werden bei der Aufnahme automatisch pseudonymisiert. Selbst die Mitarbeitenden des BioNet.RUB haben keinen Zugriff auf Ihre personenbezogenen Daten.
- Proben und Daten werden nur in pseudonymisierter Form an Forschende weitergegeben.
Projektbezogene Maßnahmen:
- Forschungsprojekte, die auf Proben und Daten des BioNet.RUB zugreifen, müssen ein positives Ethikvotum vorlegen.
- Proben und Daten werden nur für biomedizinische Forschungsprojekte verwendet, die höchsten wissenschaftlichen und ethischen Standards entsprechen.
Interne Sicherheitsmaßnahmen:
- Die Mitarbeitenden des BioNet.RUB sind zur Einhaltung des Datengeheimnisses verpflichtet.
- Der Zugang zu den Räumlichkeiten und den Daten ist streng reglementiert und vor unbefugtem Zutritt geschützt.
Ein positives Datenschutzvotum der TMF e.V. bestätigt, dass das Datenschutzkonzept des BioNet.RUB im Einklang mit allen geltenden Vorschriften steht.